Ich habe das Sigma 30mm f1.4 EX HSM bereits vor zwei Jahren an einer Canon EOS 40D getestet. Und gerade weil ein Nachfolger bald für alle (?) Anschlüsse erhältlich sein wird und sich das Angebot stark verändert hat, möchte ich kurz meine Gedanken zum Objektiv mit euch teilen. Es ist immer noch eine sehr interessante Optik, welche derzeit zu einem unschlagbaren Preis verkauft wird.
Wie ich letztens mit dem Vergleich mit der DP2 Merrill gezeigt habe, gibt es schärfere Normalbrennweiten unter der Sonne (mehr zur DP2m gibt es hier und hier). Auch die beiden neuen von Sigma, das 35mm f1.4 Art und das 30mm f1.4 Art, sind den Beispielbildern nach zu urteilen schärfer. Abhängig davon ob man auf technisch perfekte Bildqualität oder einen eigenen Look bzw. Abbildungscharakter aus ist, wird man die Abbildungsleistung des 30mm f1.4 EX für einen Bug oder ein Feature halten. Die Mittenschärfe ist ab Offenblende gut – wobei an der SD1, aufgrund des auf Schärfe optimierten Foveon-Sensors, etwas schwächer als auf Kameras mit Bayer-Sensoren. Das 30er EX ist kein besonnener Mathematiker, sondern viel mehr ein verspielter Maler. Und das erkennt man sehr gut an der Randauflösung und dem Bokeh.
Nehmen wir das folgende Foto als Beispiel: hartes Nachmittagslicht unter praller Sonne, bei unruhigem Hintergrund und Offenblende (f/1.4). Das Horrorszenario schlechthin für jede lichtstarke Normalbrennweite. Das EX, welchem seitens Perfektionisten mangelnde Offenblendenschärfe (besonders am Rand) nachgesagt wird, besteht m.M.n. die Prüfung problemlos.
Ich bin mir sicher, dass sowohl das 30mm der DP2m als auch die beiden neuen Sigmas, das 35 und 30 f1.4 Art, die Katze schärfer abbilden würden, aber ob das Foto (besonders das Bokeh) dadurch stimmiger und schöner wäre, bin ich mir nicht sicher. Genau das ist es, was ich mit „verspielter Maler“ meine. Schärfere Objektive neigen dazu diese Schärfe auch auf das Bokeh zu übertragen, welches dann unruhig wirken kann.
Als ich das Sigma 30mm f1.4 EX HSM für die 40D und dann wieder für die SD1 gekauft habe, gab es keine andere Normalbrennweite in dieser Preisklasse, mit vergleichbarer Lichtstärke. Aktuell kann man, egal aus welchem Lager man kommt, zwischen mehreren f1.4 30ern/35ern wählen. Man hat sozusagen die Qual der Wahl. Also welches nehmen? Spielt der Preis keine Rolle, so muss man sich zwischen den für Kleinbild gerechneten 35mm f1.4 von Canon/Nikon/Sony und Sigma (Pentax bietet kein vergleichbares Objektiv an, wodurch nur das Sigma zur Auswahl steht) entscheiden, wobei angesichts der Preisdifferenz zu 1st-Party-Objektiven und der vielgelobten Abbildungsleistung des Sigma die Wahl leicht fallen sollte. Unter den kleineren, leichteren und günstigeren APS-C-Optiken hat man wiederrum die Wahl zwischen Originalherstellern, die jedoch mit f1.8 merkbar lichtschwächer sind, und dem „alten“ und „neuen“ 30mm f1.4 von Sigma. Das neue verspricht eine über das ganze Bild viel bessere Abbildungsleistung, neues Finish und die Kompatibilität mit dem USB-Dock von Sigma, mit welchem man den Autofokus und andere Aspekte des Objektivs anpassen kann. Das alte ist um die Hälfte (€500 vs. €250) günstiger, weniger schön (wobei das Geschmackssache ist), aber immer noch super verarbeitet und hat einen besonderen Abbildungscharakter (was sowohl positiv als auch negativ gewertet werden kann). Also, welches kaufen? Kann ich nicht sagen, die Entscheidung liegt bei dir, lieber Leser.
Weitere mit dem 30mm f1.4 und der SD1 gemachte Fotos gibt es auf Flickr.
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Ich mag mein altes 30er auch wieder.
Habe heute das neue „Art“ mal gegen-getestet und der Focus war suboptimal, dezent ausgedrückt.
Weil ich keine Lust habe des Ding 3 mal hin und herzuschicken hab ich mich rationell dafür
entschieden einfach mit dem Alten weiterzumachen. Das trifft perfekt und macht immens Freude.
Wobei das neue Art schon auch was hat, wenn es denn funktioniert….wäre es super