Sigma Photo Pro: was macht der Detail-Regler?


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Ich erinnere mich, als ich mir nach der längeren Pause die Sigma sd Quattro gekauft und SPP installiert habe, dass mir nach dem Starten des Programms als erstes der neue Regler namens „Detail“ aufgefallen ist. Als ich im Frühling 2016 noch mit der SD1 Merrill fotografiert und die zu dem Zeitpunkt aktuelle SPP-Version verwendet habe, gab es diesen Regler noch nicht. Mir war bewusst, dass er für den Mikrokontrast zuständig ist. Ich hatte aber keine Zeit mich mit ihm näher zu beschäftigen. Jetzt wollte ich es genauer wissen.

Bei Blogeinträgen wie diesem, wo es um SPP und Bildbearbeitung geht, fange ich üblicherweise mit dem Kontext an. Für euch Leser ist es sicherlich wichtig die Vorgehensweise und insbesondere die Einstellungen zu kennen, damit ihr die Ergebnisse nachvollziehen könnt.

  • Beim Foto mit der Baustelle handelt es sich um eine X3I-Datei. Diese ist sauberer als es eine X3F-Datei je sein könnte, weswegen ich sie ausgewählt habe, um zu sehen wie weit man den Mikrokontrast hochschrauben kann, ehe sich das Luminanzrauschen bemerkbar macht. Der Schärfe-Regler stand auf 0, was bei Motiven mit geraden Linien und hohen Kontrasten eigentlich viel zu viel ist.
  • Die Wahl auf das Foto mit den Birnen fiel deswegen, weil dieses X3F deutlich sichtbare Farbwolken in den Schatten hat und ich mir ein Bild davon machen wollte, wie hoch der Mikrokontrast bei einem Motiv mit unregelmäßigen, organischen Mustern und deutlich sichtbarem Rauschen hochgeschraubt werden kann.
  • Alle Crops wurden aus den besagten zwei Fotos erstellt, wobei außer dem Detail-Regler keine andere Einstellung verändert wurde.
  • Bei Flickr findet ihr sieben Samples pro Foto – exakt so viele, wie es Zwischenschritte beim Detail-Regler gibt. Ich entschied mich dagegen Crops aller Zwischenschritte zu einer Kollage zusammenzufügen, da die Unterschiede zwischen den einzelnen Schritten recht gering sind. Man muss sehr genau hinschauen. Es ist einfacher einen Unterschied zu erkennen, wenn man die Einstellungen „Smooth“ und „Crispy“ mit einander vergleicht. Wer neugierig ist, findet bei Flickr alle vierzehn vollaufgelöste Fotos.

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Schauen wir uns nun die Crops des Baustellen-Fotos genauer an. Das obere Crop entstammt dem JPG, welches mit der Einstellung Smooth erstellt wurde; das untere wurde mit der Einstellung Crispy exportiert.

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Es fällt sofort auf, wie stark sich der Detail-Regler auf den Mikrokontrast aber auch auf das Luminanzrauschen auswirkt. Während man das Rauschen im oberen Crop mit der Lupe suchen muss – es ist ja schließlich ein X3I-Foto, welches aus mehreren Aufnahmen erstellt wird – fällt dieses beim unteren Crop sofort auf. Obwohl der Mikrokontrast sehr hoch ist, wovon Landschaften zweifelsohne stark profitieren, bevorzuge ich den Look von „Smooth“.

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Beim Foto mit den Birnen bin ich mir nicht sicher, was mir besser gefällt. Auf der einen Seite sieht das Fruchtfleisch mit Crispy (der untere Crop) besser aus.

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Auf der anderen wird das Luminanzrauschen in den Schatten enorm verstärkt, was man klarerweise vermeiden möchte. Interessanterweise scheint der Algorithmus kaum Auswirkung auf die Farbwolken zu haben. Vor diesem Experiment hätte ich gedacht, dass sich ein hoher Mikrokontrast eher nachteilig auf die Farbwolken als auf das Luminanzrauschen auswirkt.

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Fazit

Im Vergleich zu sonstigen Sensoren am Markt, zeichnet sich der Quattro-Foveon-Sensor durch einen sehr hohen Mikrokontrast aus. Das gilt auch dann, wenn man den Detail-Regler ganz nach links (Smooth) zieht. Man muss sich daher fragen, ob ein noch höherer Mikrokontrast nicht vielleicht zu viel des Guten ist. Wie die Antwort auf diese Frage ausfällt, hängt von den persönlichen Vorlieben des Fotografen und den Motiven, die er fotografiert, ab. Ich für meinen Teil werde diesen Regler genauso verwenden, wie ich den Schärfe-Regler seit jeher tue. Und zwar nach dem Motto weniger ist mehr. 🙂

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