Da ich die Quattro und die Merrill hinsichtlich des Rauschverhaltens und der Reserven in den Spitzlichtern bereits vergleichen habe, bleibt es nur noch die Schatten, insbesondere das Rauschen in diesen, unter die Lupe zu nehmen.
Eine kurze Anmerkung, bevor ich dazu übergehe meine Vorgehensweise zu erklären und die Ergebnisse zu analysieren: beim Vergleich der Spitzlichter hat sich herausgestellt, dass die Merrill bei gleichem ISO-Wert um 0,66 Blenden empfindlicher als die Quattro ist. Aus diesem Grund habe ich, um gleich helle Fotos zu erhalten, alle Fotos die mit der Merrill gemacht wurden um 2/3 Blende kurzer belichtet.
Statt 5 habe ich diesmal mit beiden Kameras jeweils 7 Fotos gemacht: eins mit laut DP2Q-Histogramm korrekter Belichtung, vier Fotos, die jeweils um 1, 1,33, 1,66 und 2 Blenden unterbelichtet sind und zwei Fotos die jeweils um 1 und 2 Blenden überbelichtet sind. Die überbelichteten Fotos habe ich deswegen gemacht, weil ich das Ergebnis des Spitzlichter-Vergleichs verifizieren wollte. Wie bereits erwähnt, ich habe die Belichtungsparameter der DP2Q mit der DP2M übernommen, aber die Belichtungszeit um 2/3 Blende verkürzt.
Diesmal wurden alle Fotos mit ISO100 aufgenommen, weil ich so wenig Rauschen in den Schatten wie möglich haben wollte. Anschließend habe ich mit positiver Belichtung in SPP 6.0.6 die Fotos wieder aufgehellt bzw. die vier überbelichteten Fotos mit negativer Belichtung wider abgedunkelt. Bei jedem unterbelichteten bzw. überbelichteten Foto habe ich den Wert für negative/positive Belichtung eingestellt, um den das Foto unter- bzw. überbelichtet war. Konkret heißt das, dass beim um 1 Blende unterbelichteten Foto eine positive Belichtung von +1 eingestellt wurde. Bei den korrekt belichteten Aufnahmen habe ich die Belichtung in SPP nicht verändert.
DP2Q, korrekt belichtet
DP2M +1 EV
Nun die Interpretation der Ergebnisse:
- a) Die Merrill hat, wenn man durch kürzere Belichtungszeiten die Helligkeit der Fotos angleicht, deutliche größere Reserven in den Spitzlichtern. Dieser Vorteil beträgt ein Blende, wenn nicht sogar mehr.
- b) Wenn man mit beiden Kameras korrekt belichtete Aufnahmen macht, sind die Unterschiede in den Schatten sehr gering. Das Luminanzrauschen der DP2Q ist ein kleines bisschen stärker ausgeprägt, dafür hat die DP2M sichtbarere Farbklumpen.
- c) Je weiter man unterbelichtet, umso größer der Unterschied zwischen den beiden Kameras. Bei der Quattro wird zum Glück nur das Luminanzrauschen sichtbarer, bei der Merrill auch die Farbklumpen. Ob das am Quattro-Sensor oder den 14 bitigen RAWs liegt, weiß ich nicht. Jedenfalls sind die Farbklumpen in den um -1,66 bzw. 2 Blenden unterbelichteten Fotos der DP2Q recht schwach ausgeprägt, während diese bei der DP2M kaum zu übersehen sind. Man sieht diese sogar dann, wenn man die DP2M Fotos auf Webgröße verkleinert.
[…] 1) das Rauschverhalten ist besser, 2) die Reserven in den Spitzlichtern sind geringer und 3) das Rauschniveau in den Schatten ist niedriger, was zu einer größeren Dynamik in diesem Bereich führt und den Nachteil in den Spitzlichtern […]
[…] zu sehr auf das Rauschverhalten, die Reserven in den Spitzlichtern und das Rauschen/die Dynamik in den Schatten fokussiert habe. Bedenkt man jedoch unter welchen Lichtbedingungen die lichthungrigen Foveons zur […]